Ein straffer, attraktiver, jugendlicher Körper ist das Maß aller Dinge, wenn man dem aktuellen Schönheitsideal glauben möchte. Dazu gehören dann auch keine Apfelbrüstchen, sondern große, wohlgeformte Brüste. Immer mehr Prominente stehen außerdem öffentlich zu ihren Schönheits-OPs und speziell zur Brustvergrößerung. Da kann der Otto-Normal-Verbraucher doch scheinbar unbesorgt mitziehen.
Bildnachweis: wix.com
IMMER JÜNGERE FRAUEN WÜNSCHEN SICH DIE OP
Allerdings werden immer jüngere Frauen und sogar Mädchen von der Welle mitgerissen. Sie machen sich schon in jungen Jahren, wenn das letzte Wort über die Größe der Brust noch nicht gesprochen ist, Gedanken darüber, ob ihre Brüste wohl groß genug sind. Eine Brustvergrößerung scheint mittlerweile vielen Frauen ein Weg zu sein, das Selbstbewusstsein zu stärken. Aber nicht jede bekommt ohne weiteres die Brust, die sie gerne hätte. Vor einer Brustvergrößerung finden in seriösen Kliniken eingehende Gespräche statt, um die Entscheidung auf Herz und Nieren zu prüfen. Minderjährige, die eine Brust-OP wünschen, müssen eine Einverständniserklärung der Eltern vorlegen. Wer keine medizinischen Gründe vorweisen kann, muss die Brustvergrößerung mit sämtlichen Folgeeingriffen aus eigener Tasche zahlen.
KEINE OP OHNE RISIKO
Jeder Frau muss klar sein: Eine Brustvergrößerung ist eine Operation, meist unter Vollnarkose. Wie jeder andere operative Eingriff ist sie mit Risiken und möglichen Komplikationen verbunden. Darum sollte man sich eingehend Gedanken machen, ob die Vergrößerung der Brust wirklich der eigene Wunsch ist oder vielleicht doch eher der des Partners, dem man einen Gefallen tun möchte. Vielleicht lässt sich das Selbstwertgefühl auch auf anderem Wege besser aufpeppen. Natürlich gibt es auch medizinische Gründe für eine Brustvergrößerung (die medizinisch übrigens Mammaaugmentation heißt). Es gibt Frauen, deren Brüste weit vom Idealbild abweichen, etwa weil sie im Verhältnis zur Statur der Frau zu klein sind oder eine unschöne Form haben. Vielleicht musste nach einer Krebserkrankung die Brust auch entfernt werden. Das kann schwere seelische Folgen haben, daher wird eine Brustvergrößerung in solchen Fällen meist von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Achtung: Egal aus welchem Grund Sie sich für eine Brustvergrößerung entscheiden: Sie sollten sich den richtigen Arzt suchen! Wenn der Eingriff in Deutschland stattfinden soll, achten Sie unbedingt auf die Bezeichnung "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" und darauf, dass der operierende Arzt einer Fachgesellschaft wie der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) oder der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) angehört.
GRÜNDE & VORAUSSETZUNGEN
FÜR EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG
Medizinische Gründe für eine Brustvergrößerung sind eher selten. Meist sind es subjektive ästhetische Gründe, sich die Brüste vergrößern zu lassen: Große Brüste gelten im Allgemeinen als attraktiver und weiblicher. Frauen, die eine Brust-OP anstreben, erhoffen sich davon, zufriedener mit ihrem Körper zu sein. Oft wird auch als Grund genannt, dass eine attraktivere Frau eine bessere Stellung in der Gesellschaft hat – also mehr Ansehen, bessere Berufschancen etc. Hier ist aber Vorsicht geboten: Bleiben Sie realistisch! Viele Frauen neigen dazu, übers Ziel hinauszuschießen und falsche Erwartungen an die Brustvergrößerung zu entwickeln. Zu große Brüste wirken auch fehl am Platz, und nicht jedes Problem mit dem Selbstbewusstsein kann durch eine Brustvergrößerung behoben werden. Da "zu kleine Brüste" meistens eine subjektive Einschätzung sind, wird ein seriöser Arzt vor der Operation ein ausführliches Gespräch mit der Frau führen. Hier werden die Motive hinterfragt und die Frau wird über den Ablauf der Operation, die anstehenden Kosten sowie die möglichen Folgekosten und über mögliche Risiken aufgeklärt.
MEDIZINISCHE GRÜNDE FÜR EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG
Natürlich kann es neben den subjektiven Gründen auch medizinische Gründe für eine Brustvergrößerung geben:
geschrumpfte Brüste: Das hört sich erst einmal merkwürdig an. Es gibt aber Frauen, deren Brüste nach einer Schwangerschaft oder nach der Stillzeit kleiner sind als vorher, aber mit der gleichen Menge an Haut und oft veränderter Form. Das kann eine psychische Belastung für die Frau darstellen.
erschlaffte Brüste: Mit fortschreitendem Alter oder bei großem Gewichtsverlust können die Brüste schlaff werden und hängen.
asymmetrische Brüste: eine Brust ist deutlich größer ist als die andere. Das kann eine psychische Belastung sein, bei einem großen Unterschied aber auch ein körperliches Problem. Durch eine schiefe Haltung kann es zu Rückenschmerzen kommen.
falsches Verhältnis Brustgröße zu Körpergröße/-gewicht: dafür gibt es die Fachbegriffe 'Mammahypoplasie' und 'Mikromastie'. Beide Bezeichnungen stehen für eine Brust, die nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv zu klein ist und für die betroffene Frau eine schwere psychische Belastung darstellen kann.
angeborene Fehlform der Brüste: Wenn die Brüste eine deutlich falsche Form haben, zum Beispiel schlauchförmig sind, kann auch das eine schwere Belastung für die betroffene Frau sein.
fehlendes Brustdrüsengewebe: Wenn Brustdrüsengewebe wegen Brustkrebs oder aufgrund einer Verletzung entfernt wurde oder die Frau schon immer zu wenig Brustdrüsengewebe hatte, kann eine neue Brust "aufgebaut" werden.
WAS SPRICHT GEGEN EINE BRUST-OP?
Nicht zuletzt müssen auch körperliche Gründe, die gegen eine Brustvergrößerung sprechen, ausgeschlossen werden. Wenn beispielsweise das Brustkrebsrisiko bei einer Frau erhöht ist, wird in der Regel von einer Brustvergrößerung abgeraten. Durch die Brustimplantate wird die Krebsdiagnose nämlich erschwert. Auch bestehende Erkrankungen schließen eine Brustvergrößerung möglicherweise völlig aus beziehungsweise sprechen gegen die Operation:
akute Infektionen
schlechte Wundheilung
Blutgerinnungsstörungen
Autoimmunerkrankungen
schlechte Blutversorgung des Brustgewebes
Quelle: gofemina.de
KONTAKT